Andacht zu 2.Mose 14,15-22
Versprochen ist versprochen (6.Sonntag nach Trinitatis), Tag 7

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Lesung:

2.Mose 14,15-22

Und der HERR sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sage den Israeliten, dass sie weiterziehen. Du aber hebe deinen Stab auf und recke deine Hand über das Meer und teile es mitten durch, so dass die Israeliten auf dem Trockenen mitten durch das Meer gehen. Siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, dass sie hinter euch herziehen, und will meine Herrlichkeit erweisen an dem Pharao und aller seiner Macht, an seinen Wagen und Männern. Und die Ägypter sollen innewerden, dass ich der HERR bin, wenn ich meine Herrlichkeit erweise an dem Pharao und an seinen Wagen und Männern. Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, und stellte sich hinter sie. Und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat hinter sie und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Und dort war die Wolke finster, und hier erleuchtete sie die Nacht, und so kamen die Heere die ganze Nacht einander nicht näher. Als nun Mose seine Hand über das Meer reckte, ließ es der HERR zurückweichen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken, und die Wasser teilten sich. Und die Israeliten gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken.

 

Thema:

Die Rettung Israels am Schilfmeer und die Taufe sind vergleichbar. Gott rettet durch das Wasser hindurch.

 

Auslegung:

Viel hatte Israel mit Gott erlebt. Doch das Wunder am Schilfmeer übertraf alles andere. Nie zuvor war die Not so existentiell gewesen wie hier. Und nie zuvor war die Hilfe so unverhofft gekommen. Deshalb wird dieses Ereignis im AT immer wieder als die größte Rettungstat Gottes besungen und gefeiert.

Auch in der Taufe rettet Gott durch das Wasser hindurch. Die Taufliturgien der Alten Kirche haben an diese Parallele erinnert. Nicht aus der Hand ägyptischer Sklaventreiber wird der Täufling durch Christus gerettet, sondern aus dem Machtbereich der Sünde. Diese hatte ihn fest im Griff gehabt und dem sicheren, ewigen Tod entgegengetrieben. Mitten in dieser ausweglosen Lage tut Jesus uns den Weg des Glaubens auf, der durch das Wasser der Taufe hindurch in die Freiheit führt. Dieser Weg mag voller Gefahren und voller Entbehrungen sein. Das Volk damals musste durch die Wüste ziehen. Ein Christ heute auch. Und doch: Wer im Vertrauen auf Gott lebt und mutig vorangeht, wird dessen Bewahrung erfahren. Jesus Christus wird ihn begleiten auf Schritt und Tritt. Er wird ihn führen in das „gelobte Land“: in Gottes Ewigkeit.

Am Anfang dieses Weges aber steht die Taufe, das Wasser, die große Rettungstat Gottes.

 

Gebet:

Herr Jesus Christus, in dir darf ich geborgen sein. Wie du die Israeliten durch das Wasser des Schilfmeeres hindurchgeführt hast, wirst du alle, die an dich glauben, durch die Gefahren und Dunkelheiten dieses Lebens in dein Reich führen. Dafür danke ich dir und bitte dich: Halte mich fest in deiner Hand. Rette meine Seele vor dem ewigen Tod.

 

Impuls:

Gibt es Erinnerungen an Ihre Taufe? Beispiele: Schauen Sie sich Bilder an. Lassen Sie sich von ihrer Taufe erzählen. Suchen Sie Ihre Taufurkunde. Lesen oder lernen Sie Ihren Taufspruch. Zünden Sie Ihre Taufkerze an.

 

Hintergrundinformationen:

v     Es gibt drei Bibeltexte, an die bei der Betrachtung des Taufwassers immer wieder erinnert wird:
1. Wie Gott
Noah in der Arche vor der Sintflut rettete.
2. Der Durchzug der Israeliten durch das
Schilfmeer.
3. Die
Taufe Jesu im Jordan.

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin