Andacht
zu Römer 8,1-6
Endlich
wiedergefunden (3.Sonntag nach Trinitatis), Tag 7
Lesung:
Römer 8,1-6
So gibt
es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz
des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von
dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es
durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: er sandte seinen Sohn in der
Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde
im Fleisch, damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt
würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist. Denn
die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind,
die sind geistlich gesinnt. Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und
geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.
Thema:
Aufwind, der trägt
Auslegung:
Bei uns weht ein anderer Wind, sagte der Ausbilder dem jungen Mann,
der als Rekrut zur Bundeswehr kam. Ja, in bestimmten Organisationen gibt es
bestimmte Gesetzmäßigkeiten. Bei den Soldaten heißt es zack-zack, bei
den Bankangestellten korrekt kleiden und stets freundlich bleiben.
Welcher Wind weht bei
Gott? Paulus spricht vom
Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus. Das
bedeutet: Wenn jemand zu Christus gehört, dann beginnt der Geist Gottes in
seinem Leben zu wehen wie ein Aufwind, der trägt. Bisher herrschende Gesetzmäßigkeiten, die einen herunterziehen und Leben
zerstören, verlieren zunehmend an Einfluss, z.B. das Gesetz der Rache, das Gesetz des Betrugs,
das Gesetz der Sexsucht und andere. Das alles hat Jesus Christus
für uns überwunden. Er hat für uns bezahlt. Jetzt schenkt er uns seine
vollkommene Gerechtigkeit. Er nimmt uns mit. Neue Lebensräume tun sich vor uns auf: Räume der Freiheit;
Räume des Lebens; Räume des Friedens; Räume des Nicht-verdammt-Werdens. Das alles verändert uns und baut uns auf. Wir werden mitgerissen
zum Guten, mitgerissen in Gottes ewige, neue Welt.
Der Wind, der bei Gott weht, ist kein Gegenwind, auch kein
Wirbelsturm, auch keine Flaute, sondern Aufwind,
der trägt.
Gebet:
Heiliger Geist, wehe du in mein Leben hinein. Lass mich deine Kraft spüren. Verändere mich. Löse
mich los von den Gesetzmäßigkeiten der Gottlosigkeit. Gib mir Aufwind, damit ich dir entgegengehe:
dir dem dreieinigen Gott, dem Vater, dem Sohn
und dem Heiligen Geist.
Impuls:
Wo haben Sie den Aufwind des Geistes Gottes in ihrem Leben schon gespürt.
An welchen Punkten waren Sie von den Gesetzmäßigkeiten der Sünde gefesselt und haben erlebt, wie Christus Sie frei gemacht hat?
(Mögliche Beispiele:
Lieblosigkeit; Gleichgültigkeit; Neid; Ichsucht; Vergeltungsdenken; Betrug;
Ehebruch; Missgunst; Hass; ...)
Bitten Sie den Geist Gottes, dass er kräftig an Ihnen arbeite und Ihrem Leben einen spürbaren Aufwind gebe.
Hintergrundinformationen:
v Die Aussagen des Paulus
über das Fleisch dürfen nicht als körperfeindlich missverstanden werden.
Denn Paulus verwendet zwar den Begriff Fleisch (griechisch: sarx) als
Sinnbild für die menschliche Auflehnung gegen Gott , zugleich redet er aber vom
Körper (griechisch: soma) in einer ausgesprochen positiven Weise. So kann er
zum Beispiel behaupten: Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des
Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr
nicht euch selbst gehört? (1.Korinther 6,19)
v Gesetz ist hier nicht im Sinne
von Tora bzw. AT gemeint, wie an anderen Stellen der Paulusbriefe, sondern eher
im Sinne von Gesetzmäßigkeit.
v
Eine
Andacht zu einem ähnlichen Text findet sich unter Gottes
wunderbare Welt (Tag 3).
Autor dieser Andacht: Robert Augustin