Andacht zu Matthäus 21,28-32
Der die
Steine aus dem Weg räumt (3.Advent), Tag 7
Lesung:
Matthäus 21,28-32
Was meint
ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein
Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach:
Nein, ich will nicht. Danach reute es ihn, und er ging hin. Und der Vater ging
zum zweiten Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!
und ging nicht hin. Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie
antworteten: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die
Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr. Denn Johannes kam zu
euch und lehrte euch den rechten Weg, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die
Zöllner und Huren glaubten ihm. Und obwohl ihr's saht, tatet ihr dennoch nicht
Buße, so dass ihr ihm dann auch geglaubt hättet.
Thema:
Jesus gibt sich nicht
zufrieden mit faulen Ja-Sagern.
Auslegung:
Wer kann Weihnachten feiern? Wer hat wirklich etwas von den vier
Adventswochen?
Ä Wir sagen JA zu unserer Tradition. So meinen viele. Wie wir das Fest als
Kinder erlebten, so ist es richtig. So wiederholen wir es jedes Jahr.
Weihnachten ist abendländische Kultur. Im Mittelpunkt stehen die Kinder, die
Familie, die schöne Form. - Jesus stellt diese Tradition in Frage. Wisst ihr,
wozu ihr JA sagt? Wisst ihr, welche Konsequenzen euer JA hat? Ich will, dass
ihr euch zu mir bekennt.
Ä Wir sagen JA zu Dir. So antworten andere, so wenige sind es
gar nicht. Sie zählen auf: Für uns das wichtigste wirklich in dieser Zeit ist
der Gottesdienst und das Leben in der christlichen Gemeinde. Wir hören auf
Gottes Wort. Wir singen. Wir spielen. Wir sammeln für Arme. Wir feiern
miteinander. Jesus, bist du mit diesem JA nicht zufrieden? - Jesus erinnert an
Johannes den Täufer. "Johannes kam zu euch auf dem Weg der
Gerechtigkeit." Jesus fragt die,
die sich um ihn scharen: Folgt dem JA eures Mundes
und dem JA eures Herzen das JA
eurer Taten? Ihr bekennt eure Sünden und urteilt
andere Sünder hochmütig ab. Ihr bekennt euren Glauben und wehrt euch gegen die
unauffällige Treue. Ich will, dass euer JA euer ganzes Leben bestimmt.
Es gibt auch die, die Jesus
als Beispiele vor uns hinstellt. Sie sind nicht besser. Anständige haben
es leicht, über sie die Nase zu rümpfen. Sie berichten von sich: Wir haben
lange NEIN gesagt. Zu den veralteten Traditionen. Auch mit kirchlicher Vereinsmeierei
wollten wir nichts zu tun haben. Wir waren ganz mit uns beschäftigt, wir suchten Glück und Gewinn und Lust. Bis
wir merkten: Wir brauchen Jesus. Sein JA
zu uns macht das Leben
wertvoll.
Wer kann Weihnachten feiern? Wer hat etwas von den Adventswochen?
Wer Jesus sucht. Wen Jesus sucht.
Gebet:
Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass du JA zu uns sagst.
Von deinem JA zu uns hängt es ab, dass wir unser Leben
bewältigen.
Von deinem JA lernen wir zu unterscheiden und zu tun,
was uns gut tut.
Dein JA öffnet unsere Zukunft auf dein Reich.
Impuls:
Bei Entscheidungen, die wichtig sind für Ihr Leben, sagen Sie nie zu schnell NEIN und nie zu schnell JA. Orientieren Sie sich an dem, was Christus BEJAHT.
Ergebnis:
Jesus wirbt im Gleichnis von den zwei Söhnen um sein Volk und um seine Kirche. Er gibt sich nicht zufrieden mit Ja-Sagern, die selbstgerecht und eingebildet weitermachen wollen nach starrem Brauch und fauler Gewohnheit. Er will sie zur Besinnung führen durch das Beispiel von Leuten, von denen man eigentlich nichts erwarten konnte.
Hintergrundinformationen:
v Erzählt uns Jesus in
seinem Gleichnis die Geschichte eines Generationenkonflikts? " Ein Mann hatte
zwei Söhne." Heutzutage allzumal sind das wichtige Themen: Was kann ich
von meinen Kindern erwarten? Soll ich nur nachgeben, nur ihnen ein sorgenfreies
Leben schaffen? Wozu bin ich verpflichtet gegenüber meinen Eltern? Können sie
mich festlegen, muss ich nicht für mein Eigenleben kämpfen?
v Der Schlüssel zum
Verständnis des Gleichnisses liegt im Namen Johannes. "Johannes kam zu euch und lehrte
euch den rechten Weg." So wird
klar, wer die beiden Söhne sind. Das Gleichnis ist die letzte Einladung
Jesu an das Volk Israel, an die Frommen insbesondere. Der erste Sohn ist sein auserwähltes
Volk, das bisher "Nein" sagt zu seinem Christus.
Autor dieser Andacht: Dekan Georg Güntsch