Ein Kampf, der sich lohnt (21.Sonntag nach Trinitatis), Tag 7

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Lesung:

Römer 12,17-21

Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln«. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

 

Thema:

Besiege das Böse durch das Gute!

 

Auslegung:

Wie eine Zusammenfassung des Themas der ganzen Woche bringt Paulus es hier auf den Punkt: Besiege das Böse durch das Gute. Dieser Kampf lässt sich nicht so einfach mit Kriegen oder Ringkämpfen vergleichen, wo meist ähnliche Waffen und Ziele auf beiden Seiten im Spiel sind. Christen haben sich für die Seite des Guten entschieden. Die Waffen der anderen Seite sind nicht mehr erlaubt, denn sie ziehen uns wieder auf die Seite des Bösen. Also Gottes Waffen zur Hand nehmen: Gutes tun. In jeder Situation. Wenn uns gemeine Dinge angetan werden, haben wir das Recht auf Rache. Dieses Recht brauchen wir aber nicht durchzusetzen, wenn wir wissen, dass Rache uns nicht zur Zufriedenheit, zum Frieden bringen wird. Rache ist süß, sagen wir. Aber sie lohnt sich nicht wirklich. Jedenfalls nicht, wenn wir auf Gottes guter Seite stehen wollen. Das Recht auf Rache loszulassen ist oft ein schwerer Weg. Aber er ist wichtig und heilsam, wenn wir ihn gehen.

Wir brauchen einen festen Boden, wenn wir diesen Weg gehen wollen. Wir brauchen alles, was Gott zu geben hat, wenn wir bestehen wollen. Wir brauchen Jesus, der das Böse schon besiegt hat, uns vorausgeht und den Weg frei gemacht hat. Und der uns versprochen hat, uns ans Ziel zu bringen.

 

Gebet:

Vater, ich brauche dich heute. Hilf du mir, mich nicht vom Bösen kleinkriegen zu lassen. Hilf mir, Gutes zu tun. Von mir aus kann ich das nicht. Aber du tust Gutes, auch durch mich. Gib du mir heute deinen Heiligen Geist.

Vater, ich bin gespannt darauf, wenn ich dann bei dir bin und wir darüber staunen, was du geschafft hast und Gutes getan hast, auch durch mich. Dir will ich vertrauen.

 

Impuls:

Idee: Jeden kleinen Sieg will ich heute ganz bewusst erleben und feiern. Siege von mir und von anderen. Wenn ich es schriftlich sammle, was ich heute beobachte, wird es mir mehr nützen.

 

Ergebnis:

Auf Gottes Seite kämpfen bedeutet, Gutes tun.

 

Hintergrundinformationen:

v Beschämen: Das netteste Beispiel der Umsetzung dieses Gedankens fand ich in 2.Könige 6,8-23: Der König von Israel bereitete für die Räuberbande aus dem Nachbarland ein Festessen. Seit diesem Tag kamen keine Räuberbanden mehr ins Land.

 

Autor dieser Andacht: Esther Kenntner