Andacht zu Hebräer 12,1-3
Das große Los ziehen (17. Sonntag nach Trinitatis), Tag 7

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Lesung:

Hebräer 12,1-3

Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Gedenkt an den, der soviel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.

 

Thema:

Losziehen auf dem Weg des Glaubens und mutig Jesu Los ziehen

 

Auslegung:

Bei einer großen Wanderung, einem anstrengenden Arbeitstag oder beim Wochenendgroßeinkauf ein Ziel vor Augen zu haben, ist mitten in der Anstrengung oft der Motivationsschub, der einen durchhalten lässt und Freude gibt: die heiße Dusche, das kühle Bier oder der Liegestuhl im Garten.

Der Hebräerbrief beschreibt heute den, auf den wir mitten im Wettlauf unseres Lebens schauen sollen: Jesus. Ermutigend ist dabei, dass wir ermahnt werden, die Vergangenheit und die bereits gemachten Erfahrungen als Bonuspunkte für uns zu sehen und deshalb nicht aus dem Blick zu verlieren. Während Wanderung, Arbeit oder Einkauf wissen wir ja auch, warum wir uns auf Dusche, Bier oder Liegestuhl freuen: wir haben Erfahrungen damit, und wissen, dass uns das gut tut. Aber bei solchen Etappen nicht stehen zu bleiben, sondern am großen Lauf des Lebens teilzunehmen mit allen, die sich schon auf der Strecke befinden, dazu macht der Hebräerbrief Mut. Man kann es als das Motto dieses Briefes formulieren: Lasst uns losziehen dem Anfänger und Vollender des Glaubens entgegen, und lasst uns dabei mutig sein Los ziehen.

 

Gebet:

Lieber Herr Jesus, wie gut tut es auf dich zu schauen! Wie tut es gut, wenn du dein “Fürchte dich nicht” in mein Leben sprichst. Wie tut es gut, zu wissen, dass du vorausgehst und mein Leben dort enden wird, wo du bereits mit offenen Armen wartest. Ich danke dir dafür und bitte dich darum, dass mich dieses Wissen immer wieder zum Losziehen ermutigt!

 

Impuls:

Gibt es einen Menschen oder eine Situation, der Sie ganz bewusst aus dem Weg gehen, weil Sie fürchten, dass sich dieser Fall nur noch verschlimmert? – Haben Sie den Mut zum Losziehen, machen Sie sich auf und greifen zum Telefonhörer und klären Sie Ihr Problem, um der Sache Jesu willen.

 

Hintergrundinformationen:

v     In Hebräer 11,1 bis 12,2 geht der Verfasser die wichtigsten Etappen des Alten Testaments durch und weist nach, dass schon immer das Wesentliche durch den Glauben geschehen ist.

 

 

Autoren dieser Andacht: Helmut Stradal und Gisela Merz