Andacht zu Epheser 4,11-16
Womit die
Kirche steht und fällt (Reformationsgedenken), Tag 6
Lesung:
Epheser 4,11-16
Und er
hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als
Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet
werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis
wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes
Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht
mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben
lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig
verführen. Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen
Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, von dem aus der ganze Leib
zusammengefügt ist und ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke, wodurch
jedes Glied das andere unterstützt nach dem Maß seiner Kraft und macht, dass
der Leib wächst und sich selbst aufbaut in der Liebe.
Thema:
Die Kirche lebt von der
Ausrichtung
aller ihrer Glieder auf Jesus Christus.
Auslegung:
Die Kirche ist nicht ein Verein von
Menschen, welche die gleichen Interessen haben. Sie ist Gemeinde Jesu Christi,
ein lebendiger Organismus mit dem Haupt Christus. Sie ist von ihm
zusammengefügt. An ihm hängt alles. Jedes einzelne Glied ist mit dem anderen
über Christus verbunden. Die Kirche ist Einheit in Vielfalt.
Auf das Zusammenspiel der
unterschiedlichen Glieder kommt es an. Jedes Glied, jeder Dienst, jede Gabe und
Aufgabe ist wichtig für das Ganze. Es gelingt nur, wenn die einzelnen Teile
ihre Aufgabe erkennen, anerkennen und wahrnehmen. Jeder Mensch, der zu diesem Organismus gehört ist wie
ein Puzzleteil. Er ist nicht das Ganze. Aber ein
einmaliger Teil des Ganzen. Zusammen mit anderen bildet er das Ganze. Einer ist
auf den anderen angewiesen und alle gemeinsam sind auf Christus angewiesen. Er ist der Grund unseres Glaubens und
unserer Gerechtigkeit. Ohne den Herrn Jesus Christus gäbe es keine Gemeinde,
keine Kirche. Darum lebt sie von ihm und wächst zu ihm hin. Die Kirche ist ein
Geheimnis. Sie umfasst Himmel und Erde. Sie ist
der Leib zu dem Haupt, das im Himmel ist. Sie besteht aus irdischen Menschen.
Aber der außerirdische Herr gehört zu ihr. Die Kirche ist eine geistliche
Größe in irdischer Gestalt. Christus wirkt
in ihr als das Haupt. Darum steht und fällt die Kirche mit der Ausrichtung auf
ihren Herrn.
Gebet:
Jesus, der du bist alleine, Haupt und
König der Gemeine, segne mich, dein armes Glied: wollst mir neuen Einfluss
geben deines Geistes, dir zu leben. Stärke mich durch deine Güt. Ach dein
Lebensgeist durchdringe, Gnade, Kraft und Segen bringe deinen Gliedern
allzumal. Lass die Deinen hier auf Erden ganz nach deinem Herzen werden. Mache
deine Kinder schön. (G.Tersteegen)
Impuls:
Dietrich Bonhoeffer schreibt in Gemeinsames Leben: Die leibliche Gegenwart anderer Christen ist dem Gläubigen eine Quelle unvergleichlicher Freude und Stärkung. Haben Sie auch diese Erfahrung gemacht? Wenn nicht, woran kann es liegen, dass Sie das nicht erleben? Was müsste sich bei Ihnen ändern, dass es zu dieser Quelle kommt? Können sie mit anderen Christen darüber reden?
Hintergrundinformationen:
v Zum Vergleich der
Gemeinde mit einem Leib, siehe auch 1.Korinther 12,12-18.
Autor dieser Andacht: Eberhard Trosse