Andacht zu Lukas 14,27-33
Alles oder nichts (Okuli), Tag 6

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Lesung:

Lukas 14,27-33

Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es auszuführen? damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann's nicht ausführen, alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten, und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann's nicht ausführen. Oder welcher König will sich auf einen Krieg einlassen gegen einen andern König und setzt sich nicht zuvor hin und hält Rat, ob er mit Zehntausend dem begegnen kann, der über ihn kommt mit Zwanzigtausend? Wenn nicht, so schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch fern ist, und bittet um Frieden. So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.

 

Thema:

Was kostet es, Jesus nachzufolgen?

 

Auslegung:

Wer baut und seine finanziellen Verhältnisse überschätzt hat, kommt in große Schwierigkeiten. Das Haus ist halb fertig, aber noch nicht nutzbar. Die Bank hat den Geldhahn zugedreht. Es kann nicht weitergebaut werden. Wie peinlich!

Die Blamage hätte verhindert werden können, wenn der Bauherr alle Kosten überschlagen hätte, die auf ihn zukommen, wenn er über eine Finanzierung nachgedacht hätte und schließlich eine solide Entscheidung getroffen hätte: Bauen oder Nicht-Bauen.

Wer sich auf Jesus einlässt, sollte von Anfang an die Kosten überschlagen. Und er sollte überlegen, ob er diesen Preis bezahlen kann und will. Auf diese Weise vermeidet er, dass er eines Tages als halbfertiger, unbrauchbarer Jünger dasteht und zum Spott der Leute wird.

Was kostet die Nachfolge Jesu? Jesus sagt klar: „Wer sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.“ Das klingt sehr radikal. Jesus verlangt alles oder nichts. Wenn er unser Herr sein soll, dann will er das ganz oder gar nicht sein.

Der Preis ist sehr hoch. Bist du bereit, ihn zu bezahlen?

Wer ein neues Haus baut, der schaut auf die Schönheit und den Komfort des geplanten Gebäudes. Er träumt von einer ganz neuen Lebensqualität. Er will ein eigenes Zuhause. Deshalb zahlt er gern einen astronomischen Preis. Er ist bereit, alles zu geben, was er hat.

Wer Jesus nachfolgen will, blickt hoffend voraus auf den Frieden, die Wahrhaftigkeit, die Lebensqualität und das ewige Zuhause bei Gott, das Jesus schenkt. Sollte er nicht gerne bereit sein, dafür alles zu geben?

 

Gebet:

Herr Jesus, bewahre mich vor Halbherzigkeit und faulen Kompromissen. Du weißt, dass ich ohne deine Hilfe nicht die Kraft habe, ganz und gar dein Jünger zu sein. Sende deinen Geist.

 

Impuls:

Überlegen Sie, wie Sie den Preis für die Nachfolge Jesu (ganze Hingabe) aufbringen können! Die meisten Bauherren können nur einen Teil der Kosten mit„Eigenkapital“ abdecken, den Rest müssen sie als Kredit („Fremdkapital“) aufnehmen. Wie viel Hingabe an Gott können Sie selbst aufbringen, wie viel „Fremdkapital“ brauchen Sie zusätzlich von Jesus? Im Gebet können Sie Jesus um das bitten, was Ihnen fehlt.

 

Hintergrundinformationen:

v     Jesus verlangt nicht, dass wir ihm die totale Hingabe garantieren können. Ihm genügt der aufrichtige, ernste Wille dazu. Er verspricht, dass er demjenigen, der sein Jünger sein will, hilft. Aber er erwartet eben auch, dass man ihn nicht für einen billigen Jakob hält. Die Nachfolge Jesu kann man nicht so nebenbei „mitnehmen“.

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin