Andacht zu Markus 10,28-34
Verzichten bringt’s (Lätare), Tag 6

Andachten auswählen

 

 

 

Lesung:

Markus 10,28-34

Da fing Petrus an und sagte zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen - und in der zukünftigen Welt das ewige Leben. Viele aber werden die Letzten sein, die die Ersten sind, und die Ersten sein, die die Letzten sind. Sie waren aber auf dem Wege hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran; und sie entsetzten sich; die ihm aber nachfolgten, fürchteten sich. Und er nahm abermals die Zwölf zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren werde: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird überantwortet werden den Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und sie werden ihn zum Tode verurteilen und den Heiden überantworten. Die werden ihn verspotten und anspeien und geißeln und töten, und nach drei Tagen wird er auferstehen.

 

 

Thema:

Für Jesus verzichten

 

Auslegung:

Protest gegen eine reiche Kirche. Protest gegen eine verwahrloste Wohlstandsgesellschaft. Sehnsucht nach Reinheit und Ehrlichkeit. Das gibt es heute. Das gab es zum Beispiel auch im Mittelalter. Ein reicher Händler verschenkt plötzlich alles, was er besitzt. Er möchte in Armut leben. Er möchte ganz für Christus da sein. Häuser und Gewerbe, Familie und Kinder lässt er hinter sich.

Ob das so gemeint war, was Jesus sagte? - Klar ist: Wer Jesus nachfolgen möchte, muss bereit sein, für ihn auf manches zu verzichten. Denn die oberste Priorität muss Jesus haben.

Könnte jemand zum Beispiel beschließen: Es ist mir wichtiger, Jesus nachzufolgen, als ein schönes Haus zu bauen? Ich verzichte. Oder: Ich habe einen Beruf, der mir liegt, aber ich lasse das zurück wie meinen „Acker“, weil ich ganz für Gott da sein will als Missionar, Geistlicher usw.? Oder: Ich könnte Ruhe und Frieden haben, wenn ich von Jesus schweige. Aber ich bekenne mich zu ihm.

Lohnt sich so etwas? Jesus sagt ja. Er verspricht, dass jeder, der so handelt, in vielfacher Weise zurückbekommen wird, worauf er verzichtet hat. Er wird mit Segen überschüttet werden schon in dieser Welt, erst recht aber in der zukünftigen.

Ein Beispiel dafür: Viele Menschen, die 10% des Einkommens abgeben für einen guten Zweck, merken, dass sie dadurch eher bessergestellt sind als schlechter. Da mag das subjektive Gefühl mitschwingen und die umso größere Freude an den restlichen 90%. Zweifellos ist es aber auch der besondere Segen Gottes, wie Jesus ihn verspricht.

 

Gebet:

Herr Jesus, gib mir den Mut und die Kraft, alles andere hintanzustellen, wenn es um dich und dein Reich geht. Sei du König in meinem Leben.

 

Impuls:

Wo unsere Sehnsüchte am größten sind, spüren wir am meisten, was verzichten heißt. An welchen Punkten würden Sie einen Verzicht am deutlichsten spüren?

 

 

Hintergrundinformationen:

v     Franziskus von Assisi wurde 1182 als Sohn eines reichen Tuchhändlers geboren, lernte die Freuden eines wohlhabenden Lebens kennen, geriet schließlich aber in eine tiefe Lebenskrise. Er entschloss sich, sein Hab und Gut zu verkaufen und als bettelarmer Mensch zu leben. Andere folgten ihm auf diesem Weg. Der Franziskanerorden entstand.

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin