Andacht zu 1.Petrus 5,1-6

Schwarze Schafe und weiße Westen (11.Sonntag nach Trinitatis), Tag 6

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Lesung:

1.Petrus 5,1-6

Die Ältesten unter euch ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden Christi, der ich auch teilhabe an der Herrlichkeit, die offenbart werden soll: Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist; achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt; nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund; nicht als Herren über die Gemeinde, sondern als Vorbilder der Herde. So werdet ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unvergängliche Krone der Herrlichkeit empfangen. Desgleichen, ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter. Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.

 

Thema:

Motivationsprüfung erforderlich

 

Auslegung:

In unserem Text geht es um verantwortungsvolle Positionen in der Gemeinde. Leute, welche im Rampenlicht der Öffentlichkeit sind, stehen immer in der Gefahr, ursprüngliche Beweggründe ihres Auftrages zu verlieren. Auch Vorsteher und Gemeindeleiter, sogenannte Älteste, bleiben davor nicht verschont. Die Motivfrage müssen sich auch diejenigen gefallen lassen, welche gerade ein solches Amt übernehmen wollen. Drei Dinge nennt Petrus, welche einer Prüfung standhalten müssen:

1. Freiwilligkeit ist gefragt. Von ganzem Herzen und aus innerem Antrieb soll ein Dienst in der Gemeinde getan werden, nicht unter Zwang.

2. Aus ehrlichem Herzen heraus soll ein Amt in der Kirche angestrebt werden, nicht um sich selbst dadurch zu bereichern. Keine fromme Geschäftemacherei!

3. In Demut sollen die Ältesten und Gemeindeleiter ihren Dienst tun, nicht aus Herrschsucht. Kein Machtstreben, sondern Vorbildwirkung!

Begründung: Wir haben ja auch einen Herrn über uns, dem wir dienen, unseren Oberhirten Jesus Christus. Er ist krönungsberechtigt und wird den Diensteinsatz seiner Leute entsprechend zu ehren wissen. Besser als Hochmut und Überheblichkeit stehen den Kirchenführern Demut, Bescheidenheit und Treue an. Dadurch werden sie angenehm vor Gott und den Menschen.

 

Gebet:

Du, unser Herr und Oberhirte der Gemeinde, sei mit allen, die deine Kirche leiten und verwalten. Bewahre sie vor Machtstreben und lass sie Vorbilder deiner Herde werden. Danke, dass du uns das große Vorbild geworden bist im Dienen, Gehorchen und Leiden. Hilf uns, einander zu achten und aufeinander zu hören. Lass die Generationen in Liebe und Verständnis miteinander umgehen. Wo Zwietracht entstanden ist, da hilf bitte wieder zur Versöhnung. Amen.

 

Impuls:

Fragen Sie Ihre Ältesten bzw. Kirchenvorsteher einmal, warum sie dieses oder jenes Amt ausüben.

(Wenn Sie selbst einem kirchenleitenden Gremium angehören: Übertragen Sie doch einmal, bei einer der nächsten Sitzungen die Gesprächsleitung dem jüngsten Teilnehmer ohne ihn dabei ständig zu korrigieren.)

 

Ergebnis:

Wir bleiben mit unseren eigenen Beweggründen in der Verantwortung vor Gott. Nur er kennt unsere wirkliche und tiefste Motivation. Er erforscht unser Herz.

 

 

Hintergrundinformationen:

v Älteste sind die Gemeindeleiter oder Vorsteher der Gemeinden.

v Mit Erz- oder Oberhirte der Gemeinde ist Jesus gemeint. Er ist der wahre und gute Hirte.

 

Autor dieser Andacht: Stefan Püschmann