Andacht zu Offenbarung 20,1-6
Der Teufel ist los (Invokavit), Tag 5

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Lesung:

Offenbarung 20,1-6

Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre, und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit. Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung. Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.

 

 

Thema:

Nicht wir haben die Macht, den Teufel zu besiegen, sondern Gott selbst

 

Auslegung:

Warum tut’s der Engel nicht gleich, heute, jetzt? Ich meine: den Teufel in Ketten legen. Ach, ich wäre auch gern einer von den Glaubenshelden, die in diesem Bibelabschnitt zusammenkommen, die trotz schlimmster Verfolgungen nicht gewankt haben im Glauben, die sich lieber einen Kopf kürzer haben machen lassen, als dass sie von Jesus abgefallen sind. Aber mich hat die alte Schlange doch immer wieder am Wickel! Ein hämischer Spott eines Arbeitskollegen über einen Christen – und ich krieg’ den Mund nicht mehr auf. Eine kurze Bemerkung “Oh, unsre Heilige hört zu, da kann ich diesen Witz nicht erzählen”– und schon beeile ich mich zu versichern, dass wir Christen soo prüde nun auch wieder nicht sind.

Warum muss ich mich mit dem Teufel und seinen Versuchungen 'rumschlagen, wenn es doch offensichtlich in Gottes Macht stünde, den Teufel von der Bühne zu jagen?

Johannes würde mir vielleicht sagen: Das genau ist dein Problem: Du schlägst dich mit ihm 'rum. Sowenig am Ende der Zeiten die Heiligen antreten, um den Teufel in Ketten zu legen, sowenig ist es deine Aufgabe jetzt! Dazu hat Gott mir doch gezeigt, wo es mit dieser Welt hinausläuft, damit wir unsre Schlüsse ziehen. Für dich heißt es: Der Teufel ist besiegt. Eigentlich schon, seit er sich an Jesus die Zähne ausgebissen hat. Und so, wie Gott ihn am Ende von der “großen” Bühne der Welt jagt, so kann er  es in jedem Augenblick in deinem Leben tun, wenn du ihn um Rettung bittest.

 

Gebet:

Lieber Vater im Himmel, du Herr über alle Gewalten,

ich danke dir, dass du mein Herr bist. Hilf, dass ich heute mit dir lebe, aus deiner Kraft, dass ich in deinem Willen bleibe, deinen Schutz und deine Stärke erfahre. Kämpfe du für mich.

 

Impuls:

Schreiben Sie auf einen Post-it-Zettel die Frage: “Wer ist Sieger?” und kleben sich diesen Zettel z.B. auf den Spiegel oder über die Spüle oder auf den Schreibtisch oder ... - dorthin auf jeden Fall, wo Sie sich diese Frage öfter beantworten müssen.

 

Ergebnis:

Nicht wir haben die Macht, den Teufel zu besiegen, sondern Gott selbst, und er tut es für uns, wenn wir ihn darum bitten.

 

 

Hintergrundinformationen:

v     Schlüssel zum Abgrund: Bild für die souveräne Gewalt Gottes über den, der sich wohl als Gegenspieler Gottes gebärdet, aber eben doch weit unter ihm steht. Wir glauben nicht an eine “gute” und eine “böse” Macht, sondern an den einen Gott, der herrscht über alle Mächte und Gewalten.

v     Tausend Jahre: In dieser Zeit wird Gott ein Friedensreich auf dieser Erde errichten, in dem er unter den Gegebenheiten dieser Welt zeigen wird, dass gut zu leben war in seiner Schöpfung, ohne dass die einen hungern und die anderen Lebensmittel wegwerfen müssen beispielsweise. Dann erst wird er den neuen Himmel und die neue Erde errichten.

v     Danach muss er losgelassen werden: Wohl, damit sich in den End-Auseinandersetzungen erweisen kann, wer nun wirklich von Herzen zu Gott gehört.

 

Autorin dieser Andacht: Elisabeth Küfeldt