Andacht zu Jesaja 44,21-23
Der die Steine aus dem Weg räumt (3.Advent), Tag 5

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Lesung:

Jesaja 44,21-23

Gedenke daran, Jakob, und du, Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht!2 Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich! - Jauchzet, ihr Himmel, denn der HERR hat's getan! Jubelt, ihr Tiefen der Erde! Ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen, der Wald und alle Bäume darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst und ist herrlich in Israel.

 

Thema:

Menschen, die im Begriff sind, sich von Gott abzuwenden, werden daran erinnert, was Gott ihnen Gutes tat.

 

Auslegung:

Wann  stimmt die Stimmung im Advent? Bei Kerzenschein? Beim Päckchenpacken und beim Punsch? Bei Kinderträumen und den Erinnerungen an gute alte Zeiten? Bei Festmusik? Bei fröhlichem Gelächter?

Der Prophet Jesaja will auch, dass die Stimmung stimmt. Das sind seine Adventsthemen:

Ä UMKEHR: Wir vergessen leicht den Grund des Festes. Gott kommt. Wir vergessen leicht das Ziel der Zeit. Gott kommt. Wir vergessen leicht, worum es eigentlich geht. Gott kommt.

Kerzenschein und Päckchenpacken können ja mit Gott, der zu uns kommt, zu tun haben. Christus ist das Licht. Christus ist das Geschenk des himmlischen Vaters. Doch wenn Festmusik und Gemütlichkeit bewirken, dass wir Gott, der zu uns kommt, vergessen, ist Umkehr nötig.

Ä ERLÖSUNG: Die Forderung der Umkehr ist gut begründet. Gott hat viel für uns getan. Der Prophet beschreibt unsere Erlösung: Wir sind befreit von Missetat und Schuld, die unser Glück verderben. Wir sind unvergessen bei Gott. Wir dürfen ihn nicht vergessen. Wir gehören zu ihm.

Ä DANKLIEDER sind die Antwort auf unsere Erlösung. Der Prophet singt einen Lobpsalm mit weitem Horizont. Er ruft die Höhe des Himmels und die Tiefen der Erde, der Berge, der Wälder und der Bäume als Mitsänger auf. Eigentlich unmöglich? Erst wenn wir das Unmögliche tun, wird wirklich Weihnachten sein. Gott hat ja auch das Unmögliche getan: Er wurde Mensch. Die christliche Gemeinde feiert Gottes Gegenwart im Christuskind mit der ganzen Schöpfung.

 

Gebet:

Vater im Himmel,

wir wollen dir Loblieder singen.

Wir bitten dich,  mache unsere Herzen voll von Freude.

Wir bitten dich,  mache uns fähig, in das Lob der Schöpfung mit einzustimmen.

Wir bitten dich,  mache an Weihnacht das Kommen deines Sohnes in unseren Familien und Gemeinden zur Hauptsache.

 

Impuls:

Lesen Sie (oder singen Sie, allein oder mit anderen) einige Advents- und Weihnachtslieder. In manchen kommen Christuslob und Schöpfungsdank zusammen.

 

Ergebnis:

Zwei Aufforderungen ( "Gedenke daran" und " Kehre dich zu mir") wenden sich an Menschen, die im Begriff sind, sich von Gott abzuwenden. Sie werden erinnert an das, was Gott ihnen Gutes tat. Sie werden zur Dankbarkeit durch ein  Loblied angeregt.

 

 

Hintergrundinformationen:

v     Zur Sprache Deuterojesajas: Der Prophet will aufrütteln, er drängt zu Einsicht und zur Entscheidung. Oft verwendet er Imperative, Aufrufe und Ermunterungen. Wichtiger ist: Er verkündet Heil. Er macht nicht nur Hoffnung aufs Heil, für ihn ist die Wende zur Rettung schon geschehen. Im Perfekt redet er schon in Jesaja 40,2, Aufforderung und Zusage verbinden sich: "Ruft ihr zu, ihre Knechtschaft hat ein Ende,  ihre Schuld ist bezahlt." Charakteristisch ist auch, dass die beiden Elemente ergänzt werden durch ein Loblied, das im Heilshandeln Gottes begründet ist. So in Jesaja 44, 23: "Der HERR hat Jakob erlöst."

 

Autor dieser Andacht: Dekan Georg Güntsch