Andacht
zu Sprüche 3,1-8
Ein Fall
für Zwei (20. Sonntag nach Trinitatis), Tag 5
Lesung:
Sprüche 3,1-8
Mein
Sohn, vergiss meine Weisung nicht, und dein Herz behalte meine Gebote, denn sie
werden dir langes Leben bringen und gute Jahre und Frieden; Gnade und Treue
sollen dich nicht verlassen. Hänge meine Gebote an deinen Hals und schreibe sie
auf die Tafel deines Herzens, so wirst du Freundlichkeit und Klugheit erlangen,
die Gott und den Menschen gefallen. Verlass dich auf den HERRN von ganzem
Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in
allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. Dünke dich nicht weise zu
sein, sondern fürchte den HERRN und weiche vom Bösen. Das wird deinem Leibe
heilsam sein und deine Gebeine erquicken.
Thema:
Gottes Gebote sind ein guter Tipp
Auslegung:
Gottes Gebote geben Hinweise für
die Alltagsgestaltung. In der Weisheitsliteratur der Sprüche ist das Erfahrungswissen gesammelt, das alle Lebensbereiche umfasst, Regierung und Gesellschaft,
Handel und Gericht, Gewerbe und Landwirtschaft, Familie und Mitarbeiter, Arbeit
und Feier, Freude und Leid. Dabei geht es nicht darum, wie der Mensch möglichst
vorteilhaft davonkommt, sondern darum, wie er der Verantwortung in der Gemeinschaft und gegenüber
Gott gerecht wird. Von den Verheißungen spricht der Text
in großartigen Worten: langes Leben gute Jahre Frieden
(V.2) Gnade Treue (V.3) Freundlichkeit Klugheit (V.4) Erquickung (V.8). Es steckt
tief im Menschen drin, dass er diesen guten Wirkungen der Weisungen Gottes misstraut,
er sich seine Mündigkeit davon erkämpfen will. Es beginnt schon auf den
ersten Blättern der Bibel, dass Gottes gute Absichten in Zweifel gezogen
werden. Wenn wir uns Freiheiten erlauben, die in Wahrheit Willkür sind,
zerstören wir Gemeinschaft und Leben. Zum Schutz der Ehe hat Gott gesagt: Brich nicht die Ehe. Das betrifft zum einen die Ehepartner
untereinander. Keiner soll ausbrechen aus der Beziehung, um sich seine Freude
mit jemand anderem zu suchen. Das betrifft aber auch Dritte und meint:
Respektiere die Ehe des oder der anderen. Brich nicht in eine Ehe ein und
versuche nicht, eine Person herauszubrechen. Wer dieses Gebot achtet, wird
sich selbst und anderen viel Leid ersparen.
Gebet:
Gott, du hast viele gute Wegweisungen gegeben. Dafür danken wir
dir, weil du willst, dass alle Raum zur Entfaltung bekommen. Lass uns den Raum der anderen nicht eng machen, indem wir deine Gebote missachten.
Impuls:
Versuchen Sie, die Zehn Gebote zusammen zu bekommen. Notieren Sie sie auf einem Blatt Papier.
Ergebnis:
Die Beachtung der Gebote Gottes ist nicht Einschränkung, sondern Weg in die Freiheit. Menschen wird Raum zur Entfaltung gegeben.
Hintergrundinformationen:
v Das Gesetz als Weg zum Heil ist
durch Jesus Christus abgelöst worden. Gott achtet nicht zuallererst auf die
Erfüllung der Gebote, sondern auf unsere Beziehung zu Christus. Trotzdem
enthalten die Gebote nach wie vor wichtige Lebensregeln, die für das Zusammenleben der
Menschen und eine gute Beziehung zu Gott wichtig sind. Deshalb gebührt ihnen
nach wie vor Beachtung.
Autor dieser Andacht: Konrad Flämig