Andacht zu Johannes 10,27+28
Womit die
Kirche steht und fällt (Reformationsgedenken), Tag 4
Lesung:
Johannes 10,27+28
Meine Schafe hören meine
Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige
Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand
reißen.
Thema:
Zu Jesus ge-hören - auf Jesus hören
Auslegung:
Martin Luther sagt: Es weiß gottlob ein
Kind von sieben Jahren, was die Kirche sei, nämlich: die heiligen Gläubigen und
die Schäflein, die ihres Hirten Stimme hören.
Das ist ein weiteres Kennzeichen womit die Kirche steht und fällt: Sie hört auf
ihren Herrn und damit auf sein Wort. Die Schäflein orientieren sich an ihrem
Hirten. Er bestimmt sie und ihren Weg. Er bewahrt sie aber auch vor Gefahren.
Ohne ihren Hirten und seine Stimme wären die Schafe ziemlich hilflos. Das Wort
ihres Herrn gibt ihnen Halt in allen Situationen des Lebens.
Wer zu Jesus gehört, der hört auf ihn. Und das nicht nur einmal sondern
ständig, immer wieder neu. Das ermöglicht eine frische Verbindung und bewahrt
vor Erstarrung. Wenn ich nicht mehr aus der frischen Quelle schöpfe, bin ich
auf abgestandenes Wasser angewiesen. Da wird mein geistliches Leben gefährdet.
Erneuerung ist dann nicht möglich. Neben dem persönlichen Umgang eines jeden
Gläubigen mit der Bibel muss auch die klare Verkündigung in der Kirche gepflegt
werden. Wo das Evangelium
von Christus rein verkündigt wird, da ist Kirche, so sagt Martin Luther.
Gebet:
Herr, dein Wort,
die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir; denn ich zieh es aller Habe und dem
größten Reichtum für. Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der
Glaube ruhn? Mir ists nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu tun.
(N.L. von Zinzendorf, EG 198,1)
Impuls:
In Jeremia 2,13 heißt es: Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde:
mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch
rissig sind und kein Wasser geben.
Wo ist die in Jeremia 2,13 geschilderte Gefahr bei Ihnen gegeben und wo entdecken Sie sie in Ihrer Gemeinde? Reden Sie im Gebet mit Gott darüber und lassen Sie sich von Gott zeigen, was Sie tun können, damit Sie dieser Gefährdung nicht verfallen.
Hintergrundinformationen:
v Das Thema Hirte wird
in der Woche Der gute Hirte ausführlich behandelt.
Autor dieser Andacht: Eberhard Trosse