Andacht zu 1.Petrus 1,10-13
Der etwas andere Held (1.Advent), Tag 4

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Lesung:

1.Petrus 1,10-13

Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der Gnade geweissagt haben, die für euch bestimmt ist, und haben geforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist Christi deutete, der in ihnen war und zuvor bezeugt hat die Leiden, die über Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach. Ihnen ist offenbart worden, dass sie nicht sich selbst, sondern euch dienen sollten mit dem, was euch nun verkündigt ist durch die, die euch das Evangelium verkündigt haben durch den heiligen Geist, der vom Himmel gesandt ist, - was auch die Engel begehren zu schauen. Darum umgürtet die Lenden eures Gemüts, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.

 

Thema:

Der Glaube an das Evangelium von Jesus Christus macht selig.

 

Auslegung:

Wie wäre es mir gegangen, wenn ich einer der Propheten, z.B. Jeremia gewesen wäre?

Noch nicht volljährig, traf mich Gottes Ruf, Prophet des HERRN zu werden. Ich wollte nicht, aber Gott ließ nicht mit sich verhandeln. Meine Hauptaufgabe sollte es sein, den Königen und Mächtigen anzukündigen, dass Juda durch eine fremde Großmacht besiegt, und die Menschen in alle Lande zerstreut werden sollen. Das sei Strafgericht Gottes. Die Könige wollten von dieser Botschaft nichts hören - logisch. Ständig bezog ich Prügel. Meine Ankündigungen wurden wahr. Doch für mich war das kein Triumph, es war nur schrecklich. Als dann alles vorbei war, redete Gott wieder zu mir, aber diesmal ganz anders. Es waren Trostworte für das Volk. Ich weiß genau, dass Gott alle seine Weissagungen erfüllen wird, die Frage ist nur wann. Was gäbe ich darum, wenn ich den König zu Gesicht bekäme, von dem ich weissagen durfte: den Retter; den, der von Gott kommt; den, der Gott ganz nahe steht; den, der Frieden schaffen wird ganz und gar; ich würde etwas darum geben, wenn ich ihn sehen könnte.

So in etwa denkt es sich auch Petrus, wenn er schreibt: "Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten..." Sie sagten durch den Geist Christi etwas von Jesus voraus. Wir kennen Jesus und das Evangelium. Sahen die Propheten einzelne Puzzleteile, so sehen wir heute das ganze Bild. Das kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Tun wir es? Hier ist Weltbewegendes passiert, und wir tun gut daran, wenn wir unsere Hoffnung, wie Petrus es uns empfiehlt, ganz auf dieses Weltbewegende setzen, auf die Gnade, die uns angeboten ist durch die Offenbarung Jesu Christi.

 

Gebet:

Herr Jesus, du König der Herrlichkeit. Schaffe dir Raum in meinem Herzen. Schenke, dass dein Evangelium und deine Gnade mir wichtig werde, du meine Freude, du mein Erlöser, du mein Heiland.

 

Impuls:

Gestalten Sie ein Lesezeichen für Ihre Bibel und beschriften Sie es mit den Worten: Es ist ein Vorrecht, Jesus zu kennen.

 

Hintergrundinformationen:

v     Der erste Petrusbrief ist ein Rundschreiben des Apostels Petrus an die Gemeinden Kleinasiens (zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer; heute: Türkei).

v     Die Christen lebten damals in einer christenfeindlichen Umgebung. Der Apostel ermutigt die Gemeinden, trotz Verfolgungen am Glauben festzuhalten.

v     Der Brief wurde wahrscheinlich in Rom um 64 n.Chr. verfasst, bevor Petrus als Märtyrer starb.

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin