Andacht zu Jesaja 55,1-3b
Party des Lebens (2.Sonntag nach Trinitatis), Tag 3

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Lesung:

Jesaja 55,1-3b

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben. Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben!

 

Thema:

Das Beste kriegen wir geschenkt

 

Auslegung:

Was muss ein durstiger Radfahrer hinblättern, um in einer Gaststätte ein kühles Getränk zu bekommen! Und wer mit seiner Familie essen geht, sollte einen dicken Geldbeutel dabei haben. An der Tankstelle ärgern sich die Meisten über jeden Cent, den der Liter Treibstoff gestiegen ist. Wir sind preisbewusst.

Gott fordert uns zu einem Preisvergleich heraus. Überlegt doch einmal, wie viel Geld ihr ausgebt, um euren Durst nach erfülltem Leben zu stillen! Man kann das versuchen durch Zigaretten und Alkohol, durch Lottospielen oder auf der Spielbank, durch Konsum und teure Urlaube, durch aufwändige Freizeitvergnügen, teure Sportausrüstungen und im Rotlichtmilieu. Bringt euch das alles wirklich wahres, bleibendes, lebenstragendes Glück? Setzt ihr nicht viel zu große Hoffnungen darauf? Und am Ende seid ihr nimmersatt und süchtig, oder zumindest enttäuscht und leer? Gott fragt: Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben.

Gott und nur er kennt das Geheimnis des Glücks. Er führt uns zu vollem, erfülltem Leben, in unserem Text umschrieben mit Wasser, Milch und Wein. Wenn wir auf Gott hören, müssen wir keineswegs auf Freizeit, Urlaub, Spaß, Spiele und die Freuden der Ehe verzichten. Aber wir werden das alles mit Verstand genießen. Wir werden unsere Erwartungen an das alles herunterschrauben auf ein realistisches Maß und zuallererst Gottes Lebenstipps, seine Gebote, beachten. Und die gibt’s zum Nulltarif.

 

Gebet:

Vater, du bist die Quelle des Lebens. Lass mein Denken, Wollen, Fühlen und Handeln wie vier Gefäße sein, mit denen ich aus dem Übermaß deiner Güte schöpfen kann Tag für Tag.

 

Impuls:

Wofür geben Sie Geld aus, weil Sie sich davon Glück und Sinn erhoffen? Wäre es angemessen, solche Erwartungen nach unten zu korrigieren?

 

Hintergrundinformationen:

v     Die Propheten Gottes greifen sehr oft Bilder und Situationen des Alltags auf, um ihre Botschaft zu erklären. Hier tut Jesaja so, als wäre er ein Marktschreier, der Lebensmittel feilbietet.

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin