Andacht
zu 1. Mose 28,10-19a
Danke
(14. Sonntag nach Trinitatis), Tag 3
Lesung:
1. Mose
28,10-19a
Aber
Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran und kam an
eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er
nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich
an der Stätte schlafen. Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf
Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes
stiegen daran auf und nieder. Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich
bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf
du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und dein Geschlecht soll
werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen
und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle
Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, ich bin mit dir und will
dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land.
Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt
habe. Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR
ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht! Und er fürchtete sich und
sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus,
und hier ist die Pforte des Himmels. Und Jakob stand früh am Morgen auf und
nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu
einem Steinmal und goss Öl oben darauf und nannte die Stätte Bethel.
Thema:
Christen haben Gottes
Zusage: Ihr dürft sicher sein: Ich
bin immer und überall bei euch,
bis an das Ende dieser Welt!
Auslegung:
Auf der Flucht. Heimatlos. Ein Betrüger. Das ist Jakobs aktuelle
Situation.
Nun ist er ganz auf sich allein gestellt. Nein! Nicht ganz. Gott geht mit ihm mit. Das ist erstaunlich. Gott
stellt sich zu diesem Sünder. Jakob ist ja noch nicht einmal einsichtig.
Trotzdem hält Gott ihm die Treue. Gott sagt: Ich steht dir bei; ich
behüte dich, wo du auch hingehst und bringe dich heil wieder in dieses Land
zurück. Na, wenn das kein Grund zum Danken
ist?!
Hier hat Gott einem Einzigen seine Begleitung versprochen. Sein
Sohn, Jesus Christus, hat allen seine Begleitung versprochen (siehe
Matthäus 28,20b). Dieses
Versprechen gilt jedem, der sich zu ihm bekennt. Ist das nicht genial? Ich bin
nie allein. Ich muss nie einsam sein. Ich kann immer mit seiner Hilfe rechnen.
Er beschränkt sich nicht auf Besuchszeiten. Ihm wird nichts zuviel.
Jakob baut Gott zum Dank einen Altar. Sofort. An Ort und Stelle. Genau dort soll Gott geehrt
werden.
In unserer Welt rückt Gott an vielen Stellen in den Hintergrund. Es ist jedoch wichtig, dass alle Menschen daran erinnert werden, was Gott für sie getan hat. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass Gott nicht in Vergessenheit gerät. Es muss kein Altar aus Stein sein. Es kann auch der dankbare Hinweis auf Gott im Gespräch sein.
Gebet:
Gott, immer wieder verlieren dich die Menschen aus dem Blick. Das
ist schade, denn du hast es verdient, geehrt zu werden. Ich will mich neu daran erinnern, was du für
mich getan hast und tust. Bitte hilf mir dabei.
Ich wünsche mir, dass die Menschen wieder mehr auf dich achten. Sag mir, wie ich dazu beitragen kann.
Danke
für dein Versprechen, dass du alle Tage bei den Menschen
bist, die dich ehren. Das will ich nie mehr vergessen.
Impuls:
Nicht jeder muss einen Altar bauen. Es kann aber hilfreich sein, im eigenen Zimmer, in der eigenen Wohnung eine Ecke zu haben, die ganz bewusst für die Gemeinschaft mit Gott gedacht ist. Wo könnte dieser Platz in Ihrem Zimmer in Ihrer Wohnung sein?
Hintergrundinformationen:
v Jakob ist Abrahams Enkel und
damit einer der Stammväter Israels. Er hat sich den Erstgeburtssegen
erschlichen und musste deshalb vor seinem Bruder Esau fliehen. Den Traum von
der Himmelsleiter (bzw. treppe) hatte er gleich zu Beginn seiner Flucht.
v Dem Abraham verheißt Gott, ein
großes Volk zu werden das Volk Israel.
v Das Volk Israel ist Gottes auserwähltes
Volk und führt seine Erwählung auf die Verheißung zurück, die Gott Abraham
gemacht hat.
Autor dieser Andacht: Dagmar Zimmermann