Andacht zu Römer 5,1-5
Sie hassten ihn – er liebte sie (Reminiszere), Tag 2

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Lesung:

Römer 5,1-5

Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus; durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist.

 

Thema:

Bedrängnis als Härtetest des Glaubens

 

Auslegung:

Als Jugendlicher hatte ich Phasen, in denen ich zutiefst unzufrieden mit mir und der Welt war: Bedrängnis. - Wenn Menschen über den christlichen Glauben herziehen und diesen für nicht akzeptabel erklären, geht mir das manchmal tagelang nach: Bedrängnis. - Der Krach mit Freunden oder in der Familie zieht mich herunter: Bedrängnis.

Sind solche und andere Bedrängnisse nicht einfach schlimm? – versetzen mich in einen miesen Zustand? – stehlen mir meine Lebensqualität? Gibt es irgend etwas Positives daran?

Der Apostel Paulus sagt ja. Bedrängnisse können extrem wertvoll sein. Es können wertvolle Schätze sein. Und zwar unter folgender Bedingung: wenn Gott seine Liebe ausgegossen hat in unser Herz und wenn sein Heiliger Geist in uns wirkt. Dann werden wir nämlich erleben, wie Gott uns trägt, auch wenn wir ganz unten sind. Wir werden erleben, wie stark unsere Beziehung zu Gott sein kann. Auch unter extremsten Bedingungen bewährt sie sich. Und noch etwas: Irrlichter, die uns von Gott abgelenkt haben, werden wieder in den Hintergrund treten. Wir werden näher ans Herz Gottes rücken, werden unsere Hoffnung wieder ganz auf ihn setzen.

Und wenn alles überstanden ist werden wir dankbar und anbetend staunen: „Herr, du hast mich tatsächlich hindurchgeführt! Deine Liebe in mir ist nicht erloschen! Dein Geist ist nicht verschwunden! Gepriesen sei dein heiliger Name!“

 

Gebet:

Vater, ganz leise und doch so mächtig kann deine Liebe wirken! Bewahre und erhalte mein Herz in deiner Liebe, gerade dann, wenn es eng für mich wird. Heiliger Geist, gieße deine Liebe in mein Herz!

Besonders möchte ich dich heute bitten für andere Menschen (...), die Trübsal erleiden. Trage sie hindurch in deiner Liebe!

 

Impuls:

Welche „Bedrängnisse“ haben sie zurzeit? Sehen Sie diese als Herausforderung: als Bewährungsprobe Ihres Glaubens. Seien Sie zuallererst darauf bedacht, dass die Liebe Gottes in Ihnen nicht zum Erlöschen kommt. Bitten Sie Gott darum! Bitten Sie ihn um seinen Heiligen Geist!

 

Hintergrundinformationen:

v     Die Liebe Gottes, von der hier die Rede ist, wird in Christus sichtbar. Wie viele „Bedrängnisse“ hat er durchgestanden, hat gelitten, ist körperlich und psychisch verletzt worden, aber seine göttliche Liebe war durch nichts klein zu kriegen (siehe Tag 6). Damit für uns die „Bedrängnisse“ zu einem Schatz werden, brauchen wir dieselbe Liebe. Wir können sie nicht aus uns selbst heraus produzieren. Sondern sie muss von oben, von Gott in unser Leben ausgegossen werden, wie Paulus in unserem Text sagt.

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin