Andacht zu 2. Korinther 4,6-10

Enttarnung (Letzter Sonntag nach Epiphanias), Tag 2

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Lesung:

2. Korinther 4,6-10

Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.

 

 

Thema:

Im leidenden Jesus Gott sehen

 

Auslegung:

Kinder begeistern sich nicht nur für tolle, starke Helden: Superman, Poket Monster,... Manche behaupten sogar: „Die Pokemon’s geben mir Kraft.“  Erwachsene lassen sich beeindrucken von den Schönsten, Reichsten, Erfolgreichsten oder auch den Verruchtesten. Für manche war z.B. Lady Di ein Idol, dessen Verehrung religiösen Charakter annahm. Alister Crowley wird von den Satanisten verehrt.

Aber in Jesus Gott zu sehen, sich ihm zu verschreiben und von ihm Kraft zu bekommen, das scheint vielen nicht „einleuchtend“. Zwar sind von Jesus großartige Wunder überliefert, aber wie er so grausam sterben musste, wie er bis heute für eine dienende, sich aufopfernde Haltung steht, das behagt vielen Menschen heute nicht.

Paulus jedoch – und nach ihm viele andere – hatte in seinem Inneren den Blick dafür bekommen, dass genau in der Erniedrigung Jesu eine Seite der Herrlichkeit Gottes aufleuchtet, die wir Menschen am allermeisten brauchen: vergebende Liebe, die den Tod überwindet und Sünde, Hass und Ablehnung besiegt. Es ist ein Wunder, das der Schöpfung des Lichts am Anfang der Welt gleichkommt, wenn Menschen im Angesicht Christi die Herrlichkeit Gottes entdecken.

Genau wie Jesus selbst, so erscheint jetzt auch Paulus äußerlich gering: ein unansehnliches Tongefäß, allerdings mit einem wunderbar wertvollen Inhalt. Der Sinn: Nicht der tolle Paulus soll die Menschen beeindrucken, sondern eben das, was Gott in diesen Paulus hineingelegt hat: Jesus, der Christus.

 

Gebet:

Herr Jesus Christus, lass doch die anderen etwas von dem hellen Schein in meinem Herzen erkennen, den du hineingebracht hast.

 

Impuls:

Betrachten sie eine Darstellung des gekreuzigten oder des gegeißelten Christus, oder ein Bild des Jesuskindes, das in einer Krippe auf Stroh liegt. Bitten Sie Gott um ein tieferes Verständnis seiner Liebe. Bitten Sie ihn um Erkenntnis des Schatzes, der in dem irdenen Gefäß des Leibes Christi verborgen liegt.

 

Ergebnis:

Gott muss Sein Licht in uns aufleuchten lassen, wenn wir zur Erkenntnis Gottes in Christus kommen sollen.

 

Autorin dieser Andacht: Adelheid Augustin