Andacht zu Epheser 6,10-17
Ein Kampf, der sich lohnt (21.Sonntag nach Trinitatis), Tag 2

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Lesung:

Epheser 6,10-17

Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens. Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.

 

Thema:

Insider-Info: In gefährlicher Mission ... warm anziehen!

 

Auslegung:

Da ist ein einzelner Soldat in voller Montur mitten im Feindesland. Er ist mit der Mission unterwegs, den Bewohnern mitzuteilen, dass sein Präsident Frieden mit ihnen geschlossen hat. So ähnlich hört sich die Aufgabenbeschreibung von uns als Christen an. Ob jemand glaubt, was wir sagen?

Paulus geht hier in diesem Text jedenfalls von Widerstand aus und von Kräften, die mehr sind als nur (gleichstarke) Wettkampfgegner in Augenhöhe. Das bedeutet: Warm anziehen! Oder mehr noch: Nicht nur unsere eigenen Möglichkeiten nutzen, sondern auch Gottes bereitgestellte Schutzkleider und Waffen uns anzueignen. Zweifel, Halbwahrheiten, unvergebener Ballast, Ungewissheit und selbst unsere Logik sind in dieser Begegnung zu gefährlich. Damit haben wir keine Chance. Die passende Schutzkleidung liegt bereit. Wir sind aufgefordert, sie uns „anzuziehen“. Die nötigen Waffen sind fertiggestellt. Wir tun gut daran, damit umgehen zu lernen, sie zu benutzen.

Beispiele: Die Wahrheit wagen, auch uns selbst und Gott gegenüber, wie einen Gürtel um uns. Uns in Gerechtigkeit hüllen wie in einen Mantel. Martin Luther rief: „Ich bin getauft!“ um einen Angriff des Bösen abzuwehren. Wenn der Schmerz der Sticheleien wie Feuerpfeile brennt, dann das Dennoch-bleibe-ich-bei-dir dagegenhalten wie einen Schild.

Manchmal denken wir, es reicht dann noch im Notfall, die Schutzkleidung anzuziehen. Es könnte aber auch sein, dass wir nur nicht wahrhaben wollen, dass wir mitten „im Kampf“ stehen.

 

Gebet:

Vater, du bist der beste Berater und weißt, was mir passt und was ich heute brauchen werde. Ich will in dem einen Punkt, der mir heute wichtig geworden ist aus deinem Wort, deine Kraft und Hilfe annehmen. Hilf du mir zu erkennen, wann es dran ist, deine Waffen zu gebrauchen. Und gib mir den Mut, mich darin zu üben, gerade da, wo ich ungeübt bin. Du hast alles bereitgestellt, und du selbst wirst mir heute zur Seite stehen, dafür danke ich dir.

 

Impuls:

Eine Idee für heute: Ein Stichwort aus dem Text auswählen (z.B. “Heil“). Aus einem Papierrest das Vergleichsstück aus dem Text ausschneiden („einen Helm“). In höchstens 5 Worten zusammenfassen, was dies heute bedeuten soll („Gott beschützt meine Gedanken“), dies auf den Helm schreiben und in den Terminkalender legen. Jedes Mal lesen, was darauf steht, wenn er herausfällt!

 

Ergebnis:

Wenn wir auf Gottes Seite kämpfen wollen, tun wir gut daran, auch Schutzkleidung und Waffen von Gott zu nehmen.

 

 

Hintergrundinformationen:

v Das griechische Wort für Heil bedeutet „soteria“ und bedeutet „Rettung“. Dass Christus mein Retter ist, kann meine Gedanken schützen wie ein Helm: schützen vor Hochmut und Selbstgerechtigkeit, aber auch vor Verzweiflung und Mutlosigkeit, wenn andere mich verletzt haben.

 

Autor dieser Andacht: Esther Kenntner