Andacht
zu Matthäus 28,16-20
Versprochen
ist versprochen (6.Sonntag nach Trinitatis), Tag 1
Lesung:
Matthäus 28,16-20
Aber die
elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.
Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Und
Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und
auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf
den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie
halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage
bis an der Welt Ende.
Thema:
Auftrag der Kirche ist es, Menschen zu Jüngern Jesu zu machen, indem sie tauft und lehrt.
Auslegung:
Unentschlossenheit kann lähmen. Am Schluss ist vielleicht ein
herrlicher Sommertag verstrichen, ohne dass man einen Fuß vor die Tür gesetzt
hat, weil man zu träge war. Schade!
Auch die Kirche leidet heute oft unter ihrer Unentschlossenheit. Und das, obwohl Jesus ihr einen klaren
Auftrag gegeben hat, nämlich zu Jüngern zu machen
alle Völker. Das heißt, in alle Länder zu gehen und
den Menschen dort möglich zu machen, dass sie Jesus kennen lernen und ihm
nachfolgen.
Bei uns heißt das in der Regel: Zuerst
werden Kinder auf den Namen des dreieinigen Gottes getauft. Das ist schnell geschehen. Das Wasser, die Taufformel
fertig! Der Getaufte gehört nun ganz zu Jesus. Gott stellt ihm das Größte in
Aussicht: das ewige Leben.
Und zweitens: Dem Taufen muss das Lehren auf den Fuß folgen. In erster Linie kommt es nicht auf den
Eintrag in die Kirchenbücher (und
die später daraus erwachsende Kirchensteuerpflicht) an, sondern darauf, dass der Getaufte
alle möglichen Hilfen bekommt, Jünger Jesu zu werden. Wie in der Fahrschule ist
dabei die Theorie wichtig. Viel wichtiger aber ist das praktische Einüben des Glaubens. Und an dieser Stelle sind
Eltern, Paten und Gemeinde herausgefordert. Der Heranwachsende beobachtet sie
genau: Ist ihr Christsein glaubwürdig?
Jesus umrahmt seinen Auftrag durch zwei Zusagen: Er ist Herr und behält das Ruder ganz in der Hand. Alle Mühe um glaubwürdiges Christsein und eine christliche Erziehung steht unter seinem Schutz und Segen. Er ist da alle Tage, bis an der Welt Ende.
Gebet:
Vater im Himmel, ich bitte dich für unsere Kinder und Jugendlichen. Schenke, dass ihnen von dir erzählt
wird, dass der Glaube ihnen vermittelt wird und dass sie in Gottesfurcht
erzogen werden können.
Impuls:
1. Denken wir noch daran, dass unser Land nur deshalb christlich wurde, weil vor über 1000 Jahren Missionare aus dem iro-schottischen Bereich zu uns kamen?
2. Christliche Erziehung ist nicht immer einfach. Entscheidend ist unser eigenes Vorbild. Denken Sie darüber nach, was Ihre Kinder an Ihnen beobachten? (Berücksichtigen Sie besonders folgende Stichpunkte: Kirchgang, Gespräch über Glaubensfragen, Gebet, Lebensweise nach den Zehn Geboten, Nächstenliebe, Umgang mit eigenen Fehlern)
Hintergrundinformationen:
v Mit unserem Abschnitt
schließt das Matthäusevangelium. Es sind Worte, die Jesus seinen Jüngern nach
der Auferstehung sagt, und mit denen er sie in die Welt hinaus sendet.
Autor dieser Andacht: Robert Augustin