Andacht zu Römer 10,9-17

Das große Los ziehen (17. Sonntag nach Trinitatis), Tag 1

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Lesung:

Römer 10,9-17

Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. Denn die Schrift spricht: "Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden." Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. Denn "wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden". Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht: "Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!" Aber nicht alle sind dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht: "Herr, wer glaubt unserm Predigen?" So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.

 

Thema:

Der Glaube an Jesus Christus ist Gottes Lostrommel, in der es keine Nieten gibt.

 

Auslegung:

Sie wollen reich und glücklich werden? Da gibt es viele Geheimtipps: “Wer wird Millionär?”; “10 Millionen im Lotto-Jackpot!”; “Erlebe den Sonnenuntergang auf dem Traumschiff!” Sie brauchen nur etwas Glück, Startkapital und das richtige Wissen zur richtigen Zeit, so gaukelt man Ihnen vor. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Die erträumten und vielleicht bereits verplanten Euros werden nicht Sie, sondern einen anderen erfreuen. Das ist so gut wie sicher. Der Griff in die vielen Lostrommeln dieser Welt garantiert keinen Hauptgewinn, vielleicht noch nicht einmal einen Trostpreis.

Paulus hat erkannt, dass uns eine Lostrommel angeboten wird, in der keine Nieten stecken. Aber das ist nicht der einzige Unterschied. Es geht nämlich nicht darum, das Los für eine Reise, ein Auto oder andere bestimmte Gewinne einzulösen, sondern darum, mit dem Los selbst die Quelle für echte Zufriedenheit und Gewinn kennen zu lernen. Dieses Los Gottes hat einen Namen: Jesus Christus. Wer ihn in sein Herz hineinlässt, der wird tatsächlich den Gewinn seines Lebens erhalten. Und er wird es weitersagen mit seinem Mund: „Jesus ist das große Los: reich für alle, die ihn anrufen.”

 

Gebet:

Herr, in einer Welt, in der mir tausend Wege zum Glück angeboten werden, die mich locken und reizen, bist du da und bietest dein Heil an. Öffne mir immer wieder neu die Augen dafür, dass nur du wirklich gesund und frei machst von allem, was mich in meiner Suche nach Glück einschränkt. Du bist das Ziel meiner Sehnsucht. Danke für Deine Geduld mit mir und den Reichtum, den Du mir bietest!

 

Impuls:

Überlegen Sie sich einen Punkt in Ihrem Leben, wie sich Jesus als das große Los zeigt. Gibt es Gelegenheit, dass Sie das heute oder in dieser Woche einem anderen Menschen weitersagen?

 

Hintergrundinformationen:

v     Der Apostel Paulus zitiert hier viermal das Alte Testament (Jesaja 28,16; Joel 3,5; Jesaja 52,7 und Jesaja 53,1) Er weist dadurch nach, dass der Glaube nicht erst seit Jesus, sondern bereits zur Zeit des Alten Bundes entscheidend gewesen ist. Rettend für Israel war schon immer der Glaube an Gott, nicht die eigenen guten Werke.

 

Autoren dieser Andacht: Helmut Stradal und Gisela Merz